Museum für Kommunikation

Fernab von Museumsinsel und Kulturforum befindet sich das Museum für Kommunikation Berlin, eines der schönsten und prächtigsten Museen der Stadt.
Das älteste Postmuseum der Welt wurde 1872 gegründet und der Prachtbau in der Leipziger Straße zwei Jahre später bezogen. Er beherbergte zunächst das Reichspostamt nebst Sammlung und wurde 1897 schließlich zum Reichspostmuseum ausgebaut.
Das deutsche Reich war im 19. Jahrhundert ausgesprochen stolz auf sein Postwesen und dieser Stolz manifestierte sich in der äußerst aufwendigen Ausgestaltung des Gebäudes.
Während des 2. Weltkriegs lagerte man überwiegende Teile der Sammlung aus und nach Kriegsende gab es dann das Bundespostmuseum in Frankfurt/Main, ein kleines Postmuseum im Westteil Berlins sowie schließlich 1987 das Postmuseum der DDR.
Nach der Wende wurden die noch nicht abgeschlossenen Restaurierungsarbeiten des Hauses in der Leipziger Straße fortgeführt und 2000 konnte das Museum in all seiner Pracht eröffnet werden.

»Geschichte, Gegenwart und Zukunft der Kommunikation« lautet heute das Motto des Hauses und tatsächlich: Die Geschichte des Postwesens wird durch wundervolle Exponate von der Postkarte bis zum Briefkasten eindrucksvoll erzählt. Präsentiert werden die vielen zweidimensionalen Gegenstände in Schüben und durch das Aufziehen derselben kommt man in Stöberlaune – herrlich! Viele Schätze des Alltags gibt es dort zu entdecken, und ich weiß nun auch, warum alte Postkarten immer auf der Bildseite beschrieben wurden (das hatte mich schon lange gewundert): Es war schlicht und einfach verboten, sie auf der Rückseite mit etwas anderem als der Adresse zu beschriften. Erst 1905 wurde diese Seite geteilt und nun durften Mitteilungen auf die linke Hälfte geschrieben werden. Zwischen den ausgestellten Ansichtskarten befinden sich echte Schätzchen.
Apropos Schatz – in der Schatzkammer des Museums lässt sich die berühmte Blaue Mauritius bewundern.
Außerdem kann man in der historischen Abteilung eine Rohrpostanlage bedienen und ihre Funktionsweise studieren. Überhaupt sind die Besucher an vielen Stellen zum Mitmachen aufgefordert. Das macht (nicht nur) den Kindern großen Spaß. Die fühlen sich augenscheinlich im Lichthof und in der Kommunikationsgalerie sehr wohl, wo sie mit den Begrüßungsrobotern toben oder an Phantasiemaschinen Hebel bedienen, Geräusche produzieren und spielerisch kommunizieren können. Das Museum hält für Familien ganz tolle Angebote bereit, wie z.B. den Familiensonntag, an dem man nicht nur Codes entschlüsseln kann, sondern auch einiges über das sichere Surfen im Internet lernt.
Womit wir schon mitten in der Gegenwart wären, die ja immer auch Thema der zahlreichen Sonderausstellungen ist. Derzeit spannend: Why Are You Creative?, rund 300 Originalzeichnungen unterschiedlichster Künstler beantworten diese Frage.
Im FREIRAUM, dem Future Lab des Museums, sind die Besucher eingeladen, über die Zukunft der Kommunikation zu diskutieren.

Das Museum für Kommunikation Berlin: schön, lebendig, spannend und informativ – das Ideal der Kommunikation.

Leipziger Str. 16 * 10117 Berlin
Dienstag 9 –20 Uhr, Mittwoch bis Freitag 9 – 17 Uhr
Samstag und Sonntag 10 – 18 Uhr

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