Am 23. Januar öffnet ein neues Kunstmuseum in Potsdam seine Pforten* – das Museum Barberini. Am Montag geht es gleich mit zwei Ausstellungen los: »Impressionismus – Die Kunst der Landschaft« und »Klassiker der Moderne. Liebermann, Munch, Nolde, Kandinsky«. Außerdem gibt es im Skulpturenraum Arbeiten von Auguste Rodin zu sehen.
Zukünftig sollen jährlich drei Ausstellungen gezeigt werden. Die Sammlung von Stifter und Mäzen Hasso Plattner bildet jeweils die Basis und wird durch Leihgaben aus internationalen Sammlungen und Museen ergänzt.
Bereits im Dezember lockte das EmptyMuseum eine Woche lang zahlreiche Besucher in das (damals noch leere) Gebäude. Ohne Ablenkung ließen sich Aus- und Durchblicke genießen, in Führungen wurden das Haus und seine Geschichte vorgestellt.
Im 18. Jahrhundert beauftragte Friedrich II. den Bau, wohl auch deswegen, um einen schönen Ausblick vom Stadtschloss haben zu können. Der Alte Markt mit Nikolaikirche, Altem Rathaus und Schloss war lange Zeit das Zentrum Potsdams. Man nahm sich den barocken Palazzo Barberini aus Rom zum Vorbild – damals eine durchaus übliche Vorgehensweise, kopieren als Form der Anerkennung und Wertschätzung. So entstand einer der schönsten Plätze Europas.
Die Nutzung des Palais war recht wechselvoll. Es war mehr ein öffentliches Gebäude und bot, neben Wohnraum, Platz für Probenräume für Gesangsvereine und Versammlungssäle, es gab Bühnen, später ein Kino, ein Wirtshaus und auch die Stadtbücherei und das Standesamt waren dort untergebracht. 1945 bei einem Bombenangriff stark beschädigt, wurde die Ruine 1948 schließlich abgerissen.
Alles, was wir heute sehen, ist also nigelnagelneu. Das Aussehen der Fassade war hervorragend dokumentiert und so konnte sie detailliert wiederhergestellt werden. Hier kamen alte Handwerkstechniken zur Ausführung. Innen sorgt die ausgeklügelte Klimatechnik für optimale Bedingungen für die Kunstwerke. Ein schönes, elegantes Haus, das der Kunst einen würdigen Rahmen geben wird, ist entstanden.
* Am 21. Januar lädt Potsdam zu Unterwegs im Licht ein. Auch das Museum kann besucht werden, das Programm hat das Motto »Licht im Impressionismus«. Zwar ist der Eintritt frei, aber wegen der Kunstwerke ist die Besucherzahl limitiert und es muss mit Wartezeiten gerechnet werden.
Museum Barberini * Humboldtstr. 5–6 * 14467 Potsdam