Anton Graff

Januar ist Museumszeit – der Festtagstrubel ist überstanden, das Wetter kalt und grau. Noch bis zum 23. Februar ist in der Alten Nationalgalerie Berlin Anton Graff. Gesichter einer Epoche zu sehen.
Eine Wiederentdeckung – nach 50 Jahren widmet die Nationalgalerie Anton Graff, dem bedeutendsten Porträtmaler der deutschen Aufklärung, eine umfassende Retrospektive. Es ist ein Who is Who des ausgehenden 18. Jahrhunderts: Porträtiert sind Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Johann Gottfried Herder, Friedrich Schiller, Dorothea Schlegel und Henriette Herz, um nur einige zu nennen.
Die Gesichter dieser Zeit des Auf- und Umbruchs wirken so lebendig und modern! Graffs Kunst macht den Geist, die Ideen und Emotionen der Porträtierten sichtbar. Zeitgenossen meinten, Graff schaue den Menschen bis in das »Innere der Seele« und diese schaut einen (auch heute noch) aus den Bildern heraus an. Der Ausstellungskatalog spricht vom »Graff-Effekt«. Und ich hatte den Eindruck, je näher Graff den Porträtierten war, desto lebendiger wirken ihre Gesichter. Besonders schön zu sehen bei den Porträts des verehrten Schwiegervater, der geliebten Frau und der Kinder.
Begleitend zur Ausstellung gibt es FACE TO FACE-Veranstaltungen: Vorträge, die das Wirken einzelner Persönlichkeiten dieser spannenden Epoche zum Thema haben.
Also, unbedingt hingehen!

buchstabenplus, Nationalgalerie
Foyer der Nationalgalerie
buchstabenplus, Nationalgalerie, Graff
Graff hatte Verbindungen zu den Großen seiner Zeit
buchstabenplus, Nationalgalerie, Graff
Selbstbildnis vor Staffelei · 1809
buchstabenplus, Nationalgalerie, Graff
Elisabeth Sophie Auguste Graff, die Ehefrau des Künstlers · um 1771/72
buchstabenplus, Nationalgalerie, Graff
Carl Anton Graff, der Sohn des Künstlers · 1809
buchstabenplus, Nationalgalerie, Gabain
Sophie Gabin · um 1795/96
buchstabenplus, Nationalgalerie, von Vieth und Golssenau
Die Töchter von Johann Julius von Vieth und Golssenau · um 1773