Mrs Eaves

Im vergangenen Jahr hatte ich das Vergnügen, viel Zeit mit Mrs Eaves zu verbringen. Ich habe an dem wunderschönen »Buch des Reisens« mitgearbeitet und bin in Gedanken durch die Jahrhunderte und die Welt gereist, mit Mrs Eaves an meiner Seite.

Mrs Eaves? Wer soll das sein?, werdet ihr euch jetzt wahrscheinlich fragen. Es ist eine Schrift, die mich schon immer fasziniert hat, weil sie zu den wenigen gehört, bei denen Name und Erscheinung so tadellos zusammenpassen – hübsch, zauberhaft, charmant, ein bisschen altmodisch, das sind die Attribute, die mir dazu einfallen.
Zuzana Licko entwarf die Schrift 1996 auf der Basis des Klassikers Baskerville aus dem 18. Jahrhundert. Sie entstaubte sozusagen den alten Herrn und schuf eine Lady. Ungewöhnliche Buchstaben entstanden – manchmal ein wenig kapriziös in ihrer Wirkung. Etwas ganz Eigenes bekommt die Schrift durch die geringe x-Höhe (das ist die Höhe der kleinen Buchstaben, z.B. a e m w z). Licko selbst vermutet, der Erfolg von Mrs Eaves rühre daher, dass sie vertraut genug ist, um sympathisch zu sein und doch ungewöhnlich genug, um interessant zu wirken.

Benannt ist die die Schrift übrigens nach Sarah Eaves. Sie war, nachdem ihr Ehemann sie mit fünf Kindern sitzengelassen hatte, zunächst die Haushälterin von John Baskerville und höchstwahrscheinlich auch seine Assistentin. Später heirateten die beiden. Nach Baskervilles Tod vollendete Sarah dessen Schriften.

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